Bericht von der Mitgliederversammlung am 02.12.2016

Wildberg-Schönbronn. Auf reges Interesse stieß die Mitgliederversammlung der Fortsbetriebsgemeinschaft im Landkreis Calw im Gasthaus Löwen in Schönbronn. Im voll besetzten Saal bildeten die Entwicklung in der Sägeindustrie und auf dem Holzmarkt sowie die Wahlen die Schwerpunkte. 

Zu den Themen begüßte der FBG-Vorsitzende Manfred Rentschler neben den Referenten Carsten Merforth (UNIQUE forestryanduse GmbH, Freiburg) und Jerg Hilt (Geschäftsführer Forstkammer BW) auch Vertreter der Partei Die Grünen Johannes Schwarz und Andreas Kubesch sowie vom Landeratsamt Calw Dr. Hanisch und Johannes Fünfgeldt.

Die FBG Im Landkreis Calw zählt gegenwärtig 254 Mitglieder mit anhängenden 1639 ha Waldfläche. Auf dem Holzmarkt haben sich die Rundholzpreise auf gleichem Niveau gehalten wie im Vorjahr. In den vergangen Tagen und Wochen wurde in den Medien sehr positiv, von hervorragenden forstwirtschaftlichen Jahresbilanzen in unseren heimischen Kommunen berichtet. Käferholz konnte größtenteils untergebracht werden. Es gibt eine rege Nachfrage nach Fichte, Kiefer, Buche und vor allem Douglasie, wobei für Fichte und Douglasie steigende Preise prognostiziert werden.

Änderungen in der Vereinsführung

Vor der Wahl der Ausschussmitglieder stellte Manfred Rentschler fest, dass Thomas Hammann und Marcel Kirsten nicht mehr zur Wahl stehen. Neu in den Ausschuss gewählt wurden Tobias Greule und Armin Mattes.

Zum neuen FBG-Vorsitzenden wurde der bisherige 1. Stellvertreter Dieter Rentschler gewählt. Das ehemalige Ausschussmitglied Marcel Kirsten wurde 1. Stellvertreter und Peter Kalmbach bleibt 2. Stellvertreter.

Nachdem der neu gewählte Vorstandsvorsitzende Dieter Rentschler die Versammlungsleitung übernommen hatte, erfolgte die Wahl der Geschäftsführung, die nun aus einem technischen und einem kaufmännischen Part besteht. Der frühere Vorsitzende Manfred Rentschler setzt den Bereich der Holzvermarktung fort und für die Abrechnung und für die Ämter Kassier und 1. Schriftführer ist Susanne Rentschler zuständig. Edith und Fritz Bürkle schieden nach langem Engagement altershalber aus dem Amt des Geschäftsführers aus. Axel Götz als 2. Schriftführer und die beiden Kassenprüfer Roland Schaible und Walter Pfrommer wurden in ihrem Amt bestätigt.

Starkholzproduktion ist unwirtschaftlich

Als äußerst informativ stellte sich der Vortrag von Carsten Merforth heraus. Er zeigte die Entwicklung in der Sägeindustrie auf und stellte die gegenwärtigen Probleme in der Sägeindustrie dar. Zerstreuter Anfall und dadurch hoher Logistikaufwand, hoher Durchschnittspreis, zu viel schlechte Qualitäten, hohe Produktionskosten, hoher Sortieranfall und –aufwand wurden als kritische Faktoren in Bezug auf das Starkholz genannt. Desweiteren hätten sich die Rohstoff-Präferenzen verändert. Hauptsächlich werden die Stärken 2a (23%) und 2b (22,9%) von den Bauholzsägern nachgefragt, was zur Abnahme der Vorräte in diesen Stärken führte. Die Starkholzvorräte haben jedoch zugenommen.

Anschaulich stellte Herr Merforth dar, dass es nicht lohnt Starkholz zu produzieren. Für eine Fichte, die heute 40 cm Durchm. 1,3m aufweist, wäre in 30 Jahren kein höherer Holzerlös zu erzielen. In starken Hanglagen würde der Erlös aufgrund aufwändigerer Holzerntekosten sogar  geringer ausfallen. Das Stehenlassen bedeutet eine Negativ-Verzinsung und ein steigendes Risiko (Sturm, Käfer,…).

Zur kurzfristigen Lösung der Starkholzmisere riet Herr Merforth die Starkholzvorräte abzubauen und das Zeitfenster zu überbrücken bis klimaadaptive und marktorientierte Bestände entstanden sind. Es gelte preisliche Attraktivität herstellen und der Verweis auf das „Klima-Impulsprogramm Starkholzernte“. Langfristig sollte das Ziel sein, Starkholz nur in sehr guten Qualitäten zu ernten und ansonsten den Zieldurchmesser an den Bedarf (Klima und Markt) anzupassen (45 cm) sowie schnellwachsende Nadelbäume gemischt einzubringen (Douglasie, Küstentanne).

Zum Kartellrechtsverfahren gab es keine Neuigkeiten. Der nächste Verhandlungstermin wurde auf Mitte Januar verschoben.